Klaus-Peter Wesendonk aus Werl hat rückblickend viel Glück gehabt: Bei einer Rückenuntersuchung zeigte sich bei ihm eine weitere Erkrankung, die lebensgefährlich werden kann. An der Bauchschlagader hatte sich bei dem 68-jährigen eine übergroße gefährliche Aussackung an der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma) gebildet. Die komplizierte Lage der Aussackung machte eine ganz individuelle Versorgung notwendig. Die Gefäßchirurgen im Marienkrankenhaus Soest entschieden daher, dem 68-Jährigen eine Gefäßprothese zu implantieren, die sie in den USA speziell für ihn maßanfertigen ließen. Damit ist Klaus-Peter Wesendonk der erste Patient im Marienkrankenhaus, der diese Art von hochmoderner fenestrierte Aortenstentprothese implantiert bekommen hat.
Lebensgefahr, wenn die Bauchaorta platzt
Bauchaortenaneurysmen (Aussackungen der Hauptschlagader im Bauch) stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Je größer die Aussackung ist, desto größer ist auch die Gefahr, dass sie platzen kann. „Wäre das bei mir passiert, hätte ich innerlich verbluten können“, stellt Klaus-Peter Wesendonk rückblickend fest. Daher ist es wichtig, dass übergroße Aussackungen an der Aorta frühzeitig medizinisch versorgt werden – mit Stentprothesen.
Stentprothesen führen das Blut in „geordneten Bahnen“ weiter
Aortenstentprothesen gibt es üblicherweise in verschiedenen Größen, so dass die Mediziner für die allermeisten Patienten ein sehr gut passendes Modell finden. Manche Menschen haben bei den Gefäßen aber eine abweichende Anatomie oder die Aussackung liegt an der besonders sensiblen Stelle der Gefäßabzweigungen. Bei Klaus-Peter Wesendonk befand sich das Aneurysma an der wichtigen Gefäßabzweigung zu den Nierenarterien. Dank der der modernen Medizin besteht in diesen Fällen die Möglichkeit, auf ein maßangefertigtes Modell zurückzugreifen, das an genau den richtigen Stellen kleine Öffnungen/Fenster (fenestrierte Aortenstentprothesen) hat.
Manchmal sind maßgeschneiderte Aortenstentprothesen die bessere Lösung
Durch die Öffnungen kann das Blut weiterhin in die seitlich abgehenden Nierenarterien hineingelangen. Die Nieren bleiben damit auch nach der Implantation des Stents ausreichend mit Blut versorgt. Bei Klaus-Peter Wesendonk ist dieses Ziel mit der maßgeschneiderten Stentprothese erreicht worden: „Hier sehen Sie auf dem Ultraschallbild, wie gut der Blutfluss bei Ihnen bis in die Nierenarterien hinein funktioniert“, stellt Chefarzt Tobias Margott zufrieden bei der Nachuntersuchung fest.
Die Vorteile dieser innovativen Technik sind beeindruckend. Die fenestrierten Aortenstentprothesen ermöglichen eine effektive Behandlung von komplexen Aortenaneurysmen. „Wir wägen äußerst gewissenhaft ab, welche Lösung die beste für unsere Patienten ist“, sagt Tobias Margott. Die gute Nachricht ist: Komplexe Aortenauneurysmen wie bei Klaus-Peter Wesendonk sind eher die Ausnahme. Die meisten Patienten können die Gefäßchirurgen des Marienkrankenhauses sehr gut mit einer der in vielen Größen vorrätigen Aortenstentprothesen versorgen.